In einem ungewöhnlichen Gebäude am Anfang der Industriestraße ist die Europazentrale eines gleichermaßen ungewöhnlichen wie bedeutenden Unternehmens. Mitglieder der CDU Büdingen informierten sich beim Tag der offenen Tür der CRETEC Cybernetics über den neuen Firmen-Zusammenschluss, der sich zudem schon international etabliert hat. Cretec Cybernetics ist die Fusion der Solutions-Aktivitäten der bisherigen Cretec GmbH Hammersbach mit der spanischen Vision Online S.L. aus Barcelona. So zeigt die relativ junge Firma, die in sich mehr als 20 Jahre Erfahrung bündelt, dass es mit innovativen Ideen in Hessen und Büdingen möglich ist, erfolgreich zu sein.
Kreativität und die daraus entstehenden Ideen mit einem dynamischen Team aus “Jugend & Erfahrung” schnell umzusetzen, sind ein wesentlicher Teil des Erfolgs der CRETEC Cybernetics. Das wird bereits am Eingang deutlich. Jeder Besucher des Tages der offenen Tür muss eine Wärmebildkamera passieren, bevor er die Europazentrale betreten darf. Automatisiert misst diese die Körpertemperatur. Ist diese erhöht, wird ein Alarm ausgelöst. Joel Hurley, Geschäftsführer der spanischen Niederlassung von CRETEC Cybernetics erläutert, dass sich die Messstation auch mit einem Zugangssystem verbinden lässt, das zum Beispiel eine Tür nur freigibt, wenn die Temperatur im Normalbereich liegt. Die Investitionskosten für das System machten sich durch die eingesparten Personalkosten bezahlt, stellt er fest. Zumal es während der Corona-Pandemie ohnehin nicht einfach ist, Mitarbeiter zu finden.
Bei dem Rundgang durch die Firmenzentrale in kleinen Gruppen, bei der sowohl Mitarbeiter als auch Besucher selbstverständlich Mund-Nasen-Schutz tragen und ausreichend Abstand einhalten, zeigen Joel Hurley und der Gründer und Geschäftsführer Alexander Trebing von CRETEC Cybernetics Deutschland verschiedenste Anwendungen zur Qualitätskontrolle, die das Unternehmen für die Industrie entwickelt hat. Zentrales Element aller Anwendungen sind Kameras, die Objekte – Gegenstände oder wie bei der Eingangskontrolle Menschen - schneller und präziser erkennen, als es der akkurateste Mitarbeiter könnte.
So können Roboter prüfen, ob ein Werkstück für die Industrie maßhaltig ist oder außerhalb der Toleranz liegt. Eine andere Maschine registriert die Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD) von Getränkedosen. Innerhalb einer Sekunde werden 20 Dosen kontrolliert und gegebenenfalls aussortiert. Eher Unterhaltungswert hat das Duett von zwei Roboterarmen, von denen einer Kaffeekapseln nach dem Wunsch, der über eine Handy-App eingegeben wird auswählt und an den zweiten weiterreicht. Dieser setzt die Kapsel in eine handelsübliche Maschine ein, die anschließend den gewünschten Kaffee brüht.
Alexander Trebing erklärt, dass er früher in einer Firma gearbeitet habe, für die er Anwendungen, die über von Kameras erfasste Bilder gesteuert werden, verkauft habe. „Da gibt es so viel mehr, was man noch machen kann, aber es macht keiner“, beschreibt er, dass er als Angestellter seine Kreativität nicht ausleben konnte. Deshalb habe er vor vier Jahren den Schritt in die Selbständigkeit gewagt. Eine offene Kommunikationskultur und eine Atmosphäre, in der das Arbeiten Spaß macht garantieren bei CRETEC Cybernetics, dass Kreativität und Ideen nicht ungenutzt bleiben. Schließlich ist der deutsche Maschinen und Anlagenbau, auch durch die hier gezeigten Technologien, ein internationales Aushängeschild. Die Geschäftsführer spüren, dass “Corona” sogar eine Wiederbelebung der eigenen Wertschätzung zu dieser Branche bewirkt und ein Comeback der lokalen, eigenen, sauberen und effizienten Produktion in Deutschland mit Hilfe lokaler Fachkräfte angestoßen hat.
Sichtbares Zeichen dieser erfrischenden Unternehmenskultur ist ein Tischkicker in der großzügigen Teeküche, die zu kurzen Arbeitspausen einlädt. „Die Arbeitsplätze wandeln sich“, stellt der Vorsitzende der CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Benjamin Harris fest. Während die klassische Industrieproduktion an Bedeutung verliere, seien zunehmend Innovationen, Kreativität und Entwicklungsarbeit für den unternehmerischen Erfolg entscheidend. „Ich freue mich, dass Cretec Cybernetics sich Büdingen für seine Europazentrale ausgewählt hat“, erklärte er. Die CDU verstehe sich als Ansprechpartner für alle Büdinger Unternehmen, bot er seine Unterstützung an. Dabei betonte er, dass auch die Stadt selbst viel zu bieten hat. „Die Lebensqualität in Büdingen ist ein bedeutender Standortvorteil, um Mitarbeiter für ein Unternehmen zu gewinnen“, ist Harris überzeugt

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