Der Ausbau der Ortsdurchfahrt Büdingen befindet sich in seinen letzten Zügen – die Baumaßnahme wird voraussichtlich am 31. August abgeschlossen sein. Auf diesem Abschnitt ist damit die Zeit der Schlaglöcher und Spurrillen vorbei. Doch bei vielen anderen Straßen in Büdingen und seinen Stadtteilen ist die Situation nicht so rosig. In der gesamten Kommune besteht erheblicher Reparaturbedarf an den Fahrbahnen, der nach den derzeitigen Maßstäben kaum zu stemmen ist.
Aus Sicht der Büdinger CDU muss es daher einen Paradigmenwechsel geben. Daher haben die Christdemokraten einen Antrag in die letzte Stadtverordnetenversammlung eingebracht, der ein kluges Unterhaltungsmanagement für das Büdinger Straßennetz fordert. Nach der Sommerpause wird dieser Antrag in den zuständigen Ausschüssen beraten.
„Büdingen ist mit diesem Problem nicht allein. Eine Arbeitsgruppe der CDU hat daher recherchiert, wie andere Kommunen damit umgehen und dies auf Büdingen übertragen. Ein vom Bundesverkehrsministerium prämiertes System, das von kleinen Kommunen wie Rednitzhembach (ca. 7.000 Einwohner), aber etwa auch von Frankfurt am Main (über 700.000 Einwohner) praktiziert wird – nämlich ein kluges Straßenerhaltungsmanagent - wollen wir auch hier umsetzen. Sowohl die Stadt als auch die Bürger werden damit entlastet“, erläutert Fraktionsvorsitzender Benjamin Harris die Idee.
Laut dem Antrag der CDU sollen daher einfache Instandsetzungen der Straßenoberflächen grundsätzlich Vorrang vor der aufwendigen und teuren grundhaften Sanierung haben. Straßenbauarbeiten sollen mit allen Spartenträgern koordiniert und so Synergieeffekte genutzt werden. Etwa könnten Kanalanschlüsse und Versorgungsleitungen während der jeweiligen Maßnahme mit instandgesetzt werden – die Straße muss dann in diesem Abschnitt nur einmal bearbeitet werden.
Weiterhin will die CDU Wünsche und Anregungen der Anlieger in die Planungen miteinbeziehen und die Bürger rechtzeitig über die Maßnahmen informieren.
Wie die Stadtverordnete Simone Michel dazu ausführt, lassen sich damit in erheblichem Maß Ressourcen sparen: „Wir führen derzeit zu voreilig teure grundhafte Sanierungen durch. Doch das ist oft nicht erforderlich. Einfachere Reparaturen würden in der Regel ausreichen. Damit hat man sogar auf stark befahrenen Straßen in Frankfurt gute Erfahrungen gemacht. Die betreffenden Straßen konnten mit relativ kostengünstigen Maßnahmen für weitere 15 bis 20 Jahre instandgehalten werden. Außerdem muss künftig bereits in einem früheren Stadium repariert werden, damit die Schäden nicht zu groß werden. Hier wollen wir mit unserem Antrag ein Umdenken anstoßen.“

Damit könnten die Büdinger Straßen für deutlich weniger Geld wieder in einen angemessenen Zustand versetzt und dieser dann auch erhalten werden. In anderen Kommunen wurden so Kostenersparnisse von bis zu 75 % erzielt – das würde in Büdingen weit über 1 Million Euro ausmachen. Die Prioritätenliste der Stadt könnte innerhalb eines absehbaren Zeitraums abgearbeitet werden. Aber nicht nur die Stadtkasse würde Geld sparen, auch die Bürger müssten seltener - oder gar nicht mehr - zu Anliegerbeiträgen herangezogen werden. Diese fallen nämlich nur bei grundhaften Sanierungen an. Daher hatte die CDU korrespondierend hierzu den Antrag gestellt, künftig keine Anliegerbeiträge für Straßenerneuerungen mehr zu erheben.
Die Umsetzung dieses Konzepts bringe noch weitere Vorteile mit sich, wie CDU-Vorstandsmitglied Jonathan König ergänzt: „Die Bauzeiten werden erheblich reduziert, wenn Straßen rechtzeitig repariert statt später aufwendig grundsaniert werden. Das entlastet sowohl die Anwohner als auch die Gewerbetreibenden, die darauf angewiesen sind, dass ihre Ladengeschäfte für Kunden gut erreichbar sind. Auch kommt es zu weniger Umleitungen, von denen einige Stadtteile - wie etwa Orleshausen - in den vergangenen Jahren gleich mehrfach geplagt wurden“, führt er ins Feld.
Harris betont abschließend: „Es ist wichtig, neue, Ressourcen schonende Wege einzuschlagen. Wenn wir hier im ländlichen Raum unsere Infrastruktur nachhaltig erhalten und wenn möglich auch ausbauen wollen, dann brauchen wir hierfür ein intelligentes Management und eine langfristige Strategie.“

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