Weitgehende Einigkeit besteht offenbar unter den Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung, dass der Müll der Büdinger Bürger nicht mehr bei der Abholung gewogen werden soll. Die Büdinger CDU begrüßt deshalb eine Pressemitteilung mehrerer Stadtverordnetenfraktionen, in der diese die Abschaffung des Wiegesystems und vierteljährliche Sperrmüllabfuhren fordern.

„Wir freuen uns, dass inzwischen auch die anderen Fraktionen eingesehen haben, dass wir das System der Müllentsorgung dringend ändern müssen“, stellt der Düdelsheimer Stadtverordnete Robert Preußer fest. Dabei erinnert er daran, dass die CDU einen entsprechenden Antrag bereits vor nahezu vier Jahren gestellt hat.

„Die Idee, die tatsächlich über die Mülltonnen entsorgten Abfälle zu wiegen, um einen Anreiz zur Müllvermeidung zu schaffen, scheint zunächst sinnvoll“, erläutert Preußer. „Leider hat uns die Erfahrung gelehrt, dass es einige wenige gewissenlose Menschen gibt, die um Geld zu sparen, ihren Müll in die Natur werfen.“ Dadurch entstehen der Stadt und letztlich den Bürgern hohe Folgekosten, um den Müll wieder einzusammeln. Versuche, die Verursacher zu ermitteln und für den Schaden aufkommen zu lassen, sind leider zu selten erfolgreich.

„In der Realität müssen wir davon ausgehen, dass das Wiegesystem zusammen mit den Kosten für illegal entsorgten Müll teurer ist, als die frühere Berechnung der Müllgebühren nach der Größe der Tonnen“, erläutert der Vorsitzende der CDU-Fraktion Jonathan König. Preußer dankt Vereinen, Initiativen wie der IG Stadtbild und Ortsbeiräte, die immer wieder ehrenamtliche Müllsammelaktionen organisieren. Immer wieder werden dabei auch größere Mengen von regelmäßig illegal abgeladenen Möbeln, Bau- und Renovierungsabfällen sowie anderer Sperrmüll gefunden. Deshalb hatte die CDU 2019 eine Reform bei Müllgebühren und -entsorgung beantragt. Vier kostenlose Sperrmüllabfuhren im Jahr sollten die legale Entsorgung vereinfachen.
„Vor allem bei der Berechnung der Müllgebühren wird die Stadt kaum am Wiegesystem festhalten können“, vermutet König. Denn immer weniger Entsorgungsunternehmen bieten an, den Müll in den Tonnen zu wiegen. Deshalb wollen viele Kommunen im Wetteraukreis darauf verzichten. „Wenn Büdingen hier einen Sonderweg geht, werden die Bürger dafür mit erheblich höheren Müllgebühren als in anderen Kommunen bezahlen müssen“, befürchtet er.

König dankt Bürgermeister Benjamin Harris, dass er die Stadtverordnetenfraktionen über die Entwicklung bei den Müllgebühren informiert hat. Angesichts der aktuell anstehenden Neuausschreibung der Entsorgung durch den Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Wetteraukreises sei ein guter Zeitpunkt über sinnvolle Anpassungen des Systems nachzudenken. „Dabei müssen wir uns jedoch auch an den anderen Kommunen und dem AWB orientieren“, mahnt König zum Verzicht auf zu spezielle Sonderwünsche. „Nur wenn der AWB ein weitgehend einheitliches System der Müllentsorgung ausschreiben kann, können wir möglichst kostengünstige Angebote für die Bürger erwarten.“

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