Obwohl die Stadt Büdingen schon vor fünf Jahren entschieden hat, in Eckartshausen und Düdelsheim Neubaugebiete zu entwickeln, konnte bis heute noch kein einziger Bauplatz verkauft werden. Dabei mangelt es nicht an Nachfrage. Die CDU fordert, endlich die notwendigen Entscheidungen für eine Erschließung und Vermarktung der beiden Baugebiete zu treffen.

Deutlich mehr potenzielle Käufer als in den beiden Baugebieten Grundstücke zu vergeben sind, haben sich bisher bei der Stadt um einen Bauplatz beworben. Nach der ursprünglichen Zeitplanung hätten noch im letzten Jahr die Kaufverträge mit den Interessenten abgeschlossen werden sollen. Ab März diesen Jahres hätte dann mit der Erschließung der Baugebiete begonnen werden sollen.
Doch dieser Zeitplan ist erheblich in Verzug geraten. Kein einziges Grundstück konnte bisher verkauft werden. Denn derzeit steht weder ein Quadratmeterpreis noch ein Verfahren, nach dem entschieden wird, wer ein Grundstück kaufen darf, fest. Für beides sind Entscheidungen der Stadtverordneten notwendig. Doch diese haben bisher noch nicht einmal entsprechende Vorlagen für einen Beschluss bekommen. Deshalb hat die CDU-Fraktion eine Anfrage zum Sachstand bei Erschließung und Vermarktung der beiden Baugebiete gestellt.

Denn der Quadratmeterpreis, zu dem die Bauplätze verkauft werden können. hängt wesentlich von den voraussichtlichen Erschließungskosten ab. In diese fließen auch die Kosten für den Bau eines Nahwärmenetzes einschließlich einer zentralen Station zur Wärmegewinnung ein. Vorgesehen ist, Erdwärme zu nutzen. Doch erst wenn die Stadtverordneten sich auf eine entsprechende Technik festgelegt haben, kann diese als Grundlage für die Kalkulation berücksichtigt werden.

Auch die Entscheidung über das Verfahren, nach dem die Bauplätze vergeben werden, muss von den Stadtverordneten beschlossen werden, bevor die Grundstücke verkauft werden können. Eine Vergaberichtlinie soll die Auswahl der Käufer transparent und rechtssicher regeln. Doch auch über diese Richtlinie soll erst in diesen Tagen im Ausschuss diskutiert werden.

Robert Preußer, Stadtverordneter der CDU, der sich schon als Ortsvorsteher entschieden für das Baugebiet Eichmorgen in Düdelsheim für die Großgemeinde eingesetzt hat, fordert, endlich die notwendigen Beschlüsse für Erschließung und Vermarktung der beiden Baugebiete zu fassen. Seine Fraktionskollegin Kerstin Gohlke weist darauf hin, dass insbesondere für junge Familien die ein Eigenheim bauen wollen, Planungssicherheit wichtig sei. „Ein eigenes Haus bedeutet für viele Familien einen neuen Lebensabschnitt“, stellt sie fest. „Damit sind auch wichtige Entscheidungen bei der Wahl von Schule und Kindergarten verbunden.“

Preußer erläutert, dass die Interessenten für die Bauplätze auch aus finanziellen Gründen einen verlässlichen Zeitplan benötigen. „Das eigene Heim ist für die allermeisten Bauherren die größte Investition in ihrem Leben“, erläutert er. „Um sich diesen Wunsch erfüllen zu können, sind in der Regel intensive Gespräche mit den Banken notwendig.“

Wenn sich dann, wie es sich aktuell bei den beiden Büdinger Baugebieten abzeichnet, der Zeitplan erheblich verschiebt, gerät unter Umständen auch die Finanzierung ins wanken. „Zwar scheinen die Zinsen noch auf einem niedrigen Niveau zu bleiben, doch bei den Baupreisen ist ein stetiger dramatischer Anstieg zu beobachten“, erklärt Preußer. Wenn sich Baubeginn und Fertigstellung zu lange verzögern, droht bei einigen Bauwilligen die Finanzierung zu platzen, mahnt Preußer. „Deshalb müssen wir ein verlässlicher Partner für die Interessenten an unseren Baugrundstücken sein.“

Benjamin Harris will den Bauwilligen endlich einen verbindlichen Zeitplan nennen. Deshalb wird er, wenn er in einigen Wochen das Amt des Bürgermeisters antritt, sich gemeinsam mit der Stadtverordnetenversammlung für eine Beschleunigung und die notwendigen Genehmigungen der Behörden für die Erschließung einzusetzen.

« Auskofferung des Bachbetts des Kälberbachs in der Vogelsbergstraße Thomas Appel ist unser Kandidat für das Amt des 1 . Stadtrats »

Jetzt teilen: