In der Büdinger Altstadt wird es endlich wieder einen Lebensmittelmarkt geben. Die NICK gGmbH, eine Tochtergesellschaft der Schottener Soziale Dienste gGmbH, wird in Kürze in den Räumlichkeiten des ehemaligen Edeka-Marktes von Wolfgang Rullmann einen Markt eröffnen, der hauptsächlich Produkte von regionalen Produzenten aus Wetterau und Vogelsberg vertreiben wird. NICK steht für Nahversorgung, Inklusion, Charme und Kommunikation, dafür soll auch das neue Ladengeschäft in Büdingen stehen.

Dies war Anlass für einen Informationsbesuch der CDU mit dem hiesigen Bundestagskandidaten Johannes Wiegelmann sowie mit Benjamin Harris, der am 26.09. als Bürgermeister kandidiert.
„Ich begrüße die Initiative der NICK ausdrücklich, die mit einem überzeugenden Konzept wieder ein Nahversorgungsangebot in der historischen Altstadt etablieren wollen“, freut sich Benjamin Harris. „Dies ist eine gute Nachricht für die Menschen in der Altstadt, die nun wieder fußläufig einen Supermarkt erreichen. Hinzu kommt, dass NICK als Inklusionsbetrieb Arbeitsplätze für Menschen Beeinträchtigungen auf dem ersten Arbeitsmarkt dann auch in Büdingen anbieten wird. Dieser inklusive Ansatz ist absolut unterstützenswert“, befindet Harris. Der Markt soll über den reinen Versorgungscharakter hinaus auch sozialer Treffpunkt sein und die Möglichkeit etwa für eine Tasse für die Büdinger Bürger bieten. Des Weiteren werden Backwaren, Kuchen und Pralinen aus eigener Herstellung aus der Backstube der Schottener Soziale Dienste täglich frisch angeboten.
Die ursprüngliche Planung sah eine bereits deutlich frühere Eröffnung des Marktes vor. Jedoch forderte auch hier die Hochwasserkatastrophe des 29. Januar ihren Tribut. Heizungsanlage, Elektrik, Fußböden und vieles mehr mussten aufwendig erneuert werden. „Umso mehr freut es sich, dass gerade in dieser schwierigen Zeit nach dem Hochwasser die Eröffnung des Nahversorgers für eine Belebung der Altstadt sorgt“, meint Harris: „Allerdings muss für die Ladengeschäfte in der Altstadt, die leider vielfach leerstehen, noch einiges mehr getan werden. Hier bietet sich durchaus auch eine Kooperation mit den Schottener Sozialen Diensten an, die nämlich auch ein Projekt betreiben, das leerstehende Ladengeschäfte im Bereich der Kreativwirtschaft vermittelt. Angebote von Künstlern und weiteren Kreativen wären eine hervorragende Ergänzung des Portfolios der Altstadt und würden diese wieder stärken.“

Im weiteren Gesprächsverlauf wurde selbstredend auch die Coronapandemie zum Thema, die für die Schottener Sozialen Dienste als Unternehmen der Sozialwirtschaft auch in diesen Zeiten deutlich gelockerter Bestimmungen erhebliche Auswirkungen hat.
Geschäftsführerin Silke Becker und die Geschäftsführerin der NICK gGmbH, Melanie Pfeiffer informierten die Delegation der CDU, der außerdem Vorsitzender Jonathan König sowie Lothar Euler angehörten, über Erfahrungen und Herausforderungen der letzten Monate.

Erfreut sei man darüber, dass man die Zahl der Corona-Infektionen sehr geringhalten konnte. Im Bereich der Altenpflege gab es gar keine Fälle. Man habe schon deutlich vor Erlass der entsprechenden Richtlinien weitreichende Testkonzepte mit Testangebote für Mitarbeiter, Klienten und Besucher eingeführt. Das Impfangebot für Mitarbeiter und Klienten über mobile Impfteams, welches durch die Schottener Soziale Dienste organisiert wurde, sei gut angenommen worden. Jedoch sei kritisch zu betrachten, dass die Behinderteneinrichtungen zunächst in den Verordnungen gar keine Rolle gespielt haben und man sich in völlig unklarem Fahrwasser bewegt habe. Die Umsetzung von Verordnungen sei eine große Herausforderung gewesen, da diese gerade innerhalb der ersten und zweiten Welle in hoher Taktung verändert wurden.

Diese Anmerkungen nahm Johannes Wiegelmann dankbar auf und machte zudem deutlich, dass ihm die schwierige Situation der Mitarbeiter in sozialen Berufen bewusst ist. „Die Coronapandemie hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Tätigkeiten in den sozialen Bereichen sind. Hierfür müssen wir mehr Wertschätzung zum Ausdruck bringen, die sich auch in besserer Bezahlung niederschlagen muss.

Weiteres Thema waren zahlreiche bürokratische Hürden und nicht immer nachvollziehbare Vorschriften, die es im Unternehmensalltag zu bewältigen gibt, etwa wenn ein neues Gebäude errichtet werden soll. „Wenn wir die aktuellen Herausforderungen etwa des Klimawandels, des demographischen Umschwungs und der Globalisierung meistern wollen, dann muss unser Planungsrecht sowie das Fördermittelwesen praxisnäher und einfacher werden. Die Planungen müssen wir zudem schneller umsetzen. Es kann nicht sein, dass ein Münchner gegen einen Windpark in der Nordsee klagen kann. Wir als CDU/CSU stehen für den notwendigen Umbau verkrustetet Strukturen“, macht Wiegelmann klar: „Wir wollen die 20er-Jahre als Modernisierungsjahrzehnt nutzen.“

Ein Herzensthema von Geschäftsführerin Silke Becker ist zudem das Problem der Wohnungsnot. Der enorme Siedlungsdruck und damit verbunden die stark ansteigenden Mieten sorgt dafür, dass auch in unserer Region Menschen wohnungslos werden. Ein neues Angebot der Stiftung Perspektive Wohnen, auf das Becker aufmerksam machte, mietet bezahlbaren Wohnungen an, um diese sodann an Menschen in Wohnungsnot unterzuvermieten, die ohne Zwischenschaltung der Stiftung, die die Mietzahlung garantieren kann, keine Wohnung bekommen würden. „Das Problem zu weniger Wohnungen und vor allem von bezahlbarem Wohnraum ist ein dringendes“, so Johannes Wiegelmann, der verdeutlichte: „Da schafft nur Eines Abhilfe: Bauen. Auch hier gilt es, Bauvorschriften zu vereinfachen und Bürokratie abzubauen. Aber auch den Bau von sozialem Wohnraum in Form von Quartierskonzepten zu fördern. Dem Problem gilt es auf der Angebotsseite entgegenzuwirken. Hier gibt es ganz klar eine Verantwortung der Politik auf allen Ebenen. Es gibt hier ein gesellschaftliches Problem, dessen Verantwortung man sich gemeinsam stellen und Lösungen umsetzen muss. Dies ist ein Thema, das mir wichtig ist und für das ich mich gerne im Deutschen Bundestag einsetzen möchte.“

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