„Der Magistrat wird beauftragt, beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) eine sogenannte Fließpfadkarte für die von Hochwasser durch Starkregenereignisse bedrohten Stadtteile zu beantragen“, so lautet der Beschlussvorschlag des Antrags, den die CDU Büdingen jüngst in den Geschäftsgang der Stadtverordnetenversammlung eingebracht hat.

„Das HLNUG untersucht seit geraumer Zeit die Folgen des Klimawandels und von Starkregenereignissen in den Kommunen. Zu diesem Programm gehört auch das Angebot, sogenannte Fließpfadkarten, die anzeigen, über welche Wege bei Starkregen Wasser hangabwärts strömt, zu erstellen“, erläutert Partei- und Fraktionsvorsitzender Jonathan König den Hintergrund des Antrags: „Wir sind überzeugt, dass solche kostenpflichtigen Karten (10€/km2) für unsere Stadt und nahezu alle Stadtteile eine wichtige, wenn nicht sogar unentbehrliche Hilfe bei der Planung von Schutzmaßnahmen ist.“

 „Wegen der Dramatik der Situation und der unermesslichen Schäden in der Kernstadt sind die Stadtteile bei der Betrachtung des letzten Hochwassers oft in den Hintergrund gerückt. Doch auch dort gab es teilweise große Schäden und betroffene Anwohner. Manche dieser Schäden wären wahrscheinlich vorbeugend zu vermeiden gewesen. Mit Sicherheit lassen sich durch entsprechende Maßnahmen zukünftige Schäden, wenn nicht komplett vermeiden, so doch zumindest verringern“, so König weiter.

„Auch in Zukunft werden die Wetterextreme weiter zunehmen. Dazu gehört auch Starkregen. Es müssen alle Erkenntnisse genutzt werden um auf diese Extreme vorbereitet zu sein um entsprechende Vorkehrungen treffen zu können.  Durch das Hochwasser vom 29.01.2021 ist das Rückhaltebecken am Hammer noch stärker in den Fokus gerückt. Allerdings hat dieses Becken keine Schutzwirkung für die Stadtteile Rinderbügen, Wolferborn und Michelau. Hier kann man anhand der Auswertung der Fließpfadkarten ableiten welche dezentralen Maßnahmen zu treffen sind“ verdeutlicht der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Markus Gerlach. „Besonders am Hochwasser in Michelau wird die Notwendigkeit der Fließpfadkarten deutlich, denn die Überschwemmungen in Michelau wurden durch die Wassermassen die aus der Feldlage Keckenstein/Wiebelstein in das Dorf strömte hervorgerufen“, so Gerlach weiter. Die Situation in Michelau zeige exemplarisch für viele weitere Stadtteile, dass eine genaue Betrachtung der jeweiligen Situation vor Ort unabdingbar sei.

„Die Mehrzahl der hessischen Kommunen haben den entsprechenden Auftrag an das HLNUG bereits erteilt, sodass Büdingen als besonders betroffene Kommune nun ebenfalls in dieser Sache aktiv werden sollte. Die finanzielle Auswirkung für die Gemarkungsfläche von ca. 123 km², nämlich 1.230 € ist zudem sehr überschaubar“ argumentiert Jonathan König.

Angesichts der großen Vorteile von Fließpfadkarten und der sehr geringen Kosten sollte aus Sicht der CDU die Beauftragung möglichst zeitnah erfolgen. „Zusammen mit den weiteren Maßnahmen zur Ermittlung von Hochwasserrisiken, die bereits von den Stadtwerken und dem Stadtbauamt begonnen wurden, lässt sich nämlich ein umfassendes Lagebild erstellen, aus dem wir dann zügig die erforderlichen Maßnahmen wie etwa das Vergrößern von Einlassbauwerken ableiten können. Je schneller wir loslegen, desto besser“, so Gerlach und König abschließend.

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